DIE CHARAKTERE

Captain Ruby:

Captain Ruby ist der Inbegriff von Seefahrerromantik. Er wirkt oft leicht naiv, aber doch immer hellwach, um mit seinem überragenden Überblick jede Situation zu meistern. Er ist schnell verwirrt aber genau so schnell wieder Herr der Lage. Für eine so traditionsbewusste und „very british“ erzogene Person wie Captain Ruby, sind Jahreszeiten und deren Feiertage, feste Essenszeiten, ein erholsamer Schlaf und gepflegte Kleidung unumstößliche Eckpfeiler für ein erfülltes Leben. Egal ob in Kennsington Park Greenwich Time oder irgendwo in Polynesien.
Captain Ruby erblickte als Sohn der deutschen Eisenbiegerin Almtruth Schroffhauer und eines englischen Marineschneiders namens Henry-James Ruby II in Haarlem, unweit von Amsterdam, das Licht der Welt. Er wuchs bei seinem Vater in England auf und in ihm reifte schon sehr früh der Wunsch zur See zu fahren. Seine ersten Erfahrungen sammelte er auf einem Postschiff, das von einer Routinefahrt zu den Orkney-Inseln nie zurückkehrte. Captain Ruby erlangte seine Ausbildung und schließlich sein Patent beim Royal Naval Collage in Dartmouth unter der Voraussetzung, den Campus nie wieder zu betreten, da das Gebäude bei Experimenten Rubys gleichzeitig durch Feuer, Überschwemmung, Erdstöße und Sturmhagel zu Schaden kam. Das britische Heimatschutzministerium beschloss bereits kurze Zeit später, dass es das Beste sei, Captain Ruby auf freiwilliger Basis und ohne jegliche Befugnisse auf eine Erkundungsfahrt nach Polynesien zu schicken. Idealerweise mit einem alten Schoner, der aus verdeckten Etats der Navy einem Museumshafen abgekauft wurde, damit das alles schön lange dauert. Tja - und seitdem ist er unterwegs. Ohne Plan und ohne Ziel. Aber immer in der Gewissheit, das Richtige zu tun!

Bong, der Hund:

Bong trifft Captain Ruby zum ersten Mal in einer Strandkneipe auf Rennell, einer Salomonen Insel. Die beiden lernen sich unfreiwillig kennen, da Bong die Katze des Barbesitzers gefressen hat. Dieser will daraufhin Bong ans Leder. Captain Ruby vermittelt, der Hund hätte es wohl nicht so gemeint und Bong die Situation noch verschärft, indem er bemerkt: „Wie hätte ich´s denn meinen sollen?“. Beide müssen fliehen, weil der Barbesitzer dummerweise auch noch Inselältestenratsvorsitzender und vor allem stinksauer ist. Seitdem ist Bong an Captain Rubys Seite, weil er glaubt, dass der Seefahrer-Zausel wohl irgendwie gut zu ihm passt.
Bong ist faul, ruppig, vulgär aber auf seine Art ein super Kumpel. Er hat ständig Verdauungsprobleme, was auch an der Katze aus Rennell liegen könnte. Seine Herkunft ist weitestgehend unbekannt. Er kommt wohl aus Australien. Denn das einzige, was Captain Ruby bisher erfahren hat ist, dass Bong im Keller der Cooper Brauerei in Regency Park South Australia geboren wurde. Über alles weitere schweigt Bong beharrlich. Vielleicht erfahren wir irgendwann mehr.

Timi, der Schiffsjunge:

Captain Ruby kam zu Timi wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind. In der Drogerieabteilung eines Kaufhauses auf den Cook-Inseln ertönte die Lautsprecher-Durchsage gerade in dem Moment, als Captain Ruby Ohrstäbchen ausprobierte und er interpretierte die Durchsage „Der kleine Timi möchte von seinem Papa Rudi aus der Spielwarenabteilung abgeholt werden“ völlig falsch. Captain Ruby eilte sofort zu den Spielwaren und nahm den Jungen einfach mit. Er fühlt sich seitdem auf seine Art verantwortlich. Captain Ruby bildet Timi so gut es geht als Schiffsjunge aus und bringt ihn halt noch so mit durch. Timi ist laut, ein Klugscheißer, schätzungsweise bereits siebzehn Jahre alt aber nur ca. einen Meter groß. Besonders seltsam ist, dass er in Bezug auf seine Vergangenheit überhaupt keine Fragen stellt. Insbesondere warum Captain Ruby und nicht sein Papa Rudi ihn abgeholt hat.

Abu, der Schiffskoch:

Abu stammt aus belgisch Kongo und hat eigenen Aussagen zufolge bereits für den englischen MI5 gearbeitet. Er sieht wohl die Tatsache mit Captain Ruby, Bong und Timi umherzuziehen als persönliche Herausforderung. Abu ist Mitglied in mehreren schwarzen Bürgerrechtsbewegungen und züchtet in seiner Freizeit Buttertomaten. Zu Captain Ruby traf er ganz gezielt. Auf eine Anzeige, die Captain Ruby in der „Polynesia-Today“ veröffentlichte, heuerte er bei ihm als Schiffskoch an. Abu fand die Vorstellung auf See zu kochen immer sehr romantisch. Hier, dachte er, könne man entspannt zur See fahren. Abus Verhältnis zu Bong ist immer leicht gespannt, da Bong Abu von Herzen gern provoziert.

Dr. Turner:

Dr. Turner heißt mit bürgerlichem Namen Ion Bulai und wurde am 01.04.1959 in Bukarest, Rumänien geboren. Nach einem mehr oder weniger erfolgreichem Medizinstudium flüchtete er noch in den 80ziger Jahren vor dem Ceauşescu Regime in den Süd-Pazifik. Dort kam er auf die glorreiche Idee, zwischen den ganzen Piratennestern eine orthopädische Praxis mit angeschlossener Prothetik-Werkstatt zu eröffnen. Seitdem nennt er sich Dr. Turner, weil das irgendwie cooler klingt. Captain Ruby und Dr. Turner kennen sich vom Baccara und hängen einfach gerne zusammen ab, wenn ihre knappe Zeit es zulässt. Meistens ist es an Dr. Turner Captain Ruby und seine Crew aus dem ein oder anderen Schlamassel zu ziehen.

Fred, the Duck:

Fred ist schlicht ein Stockenten Erpel, der gerne Rollkragenpullover trägt und als Sprechstundenhilfe bei Dr. Turner arbeitet. Er assistiert natürlich auch bei Dr. Turners spektakulären Rettungsmissionen. Fred spricht nicht viel, wirkt aber immer souverän. Quak!

Elvis, der ehemalige Tourismusminister von Atlantis:

Elvis litt ungemein durch den Untergang von Atlantis. Seit tausenden von Jahren sind Captain Ruby und seine Crew die ersten Touristen, die sich nach Atlantis verirren. Doch er ist ein Kämpfer und sucht sein Glück nun in der bunten Welt des Schlagers.

Jean-Jacques Baptiste Orleans sur le Pont:

Der fiese minus drei Sterne Koch JJBOslP stammt aus dem nordfranzösischen Kuhkaff Marcilly unweit des Weltkulturerbes Mont St. Michelle. Er selbst behauptet steif und fest, dass er aus dem 16. Arrondissement in Paris stammt und ein direkter Nachfahre Jerome Bonapartes sei. Nach abgebrochenem Philosophie und Maschinenbau Studium versuchte er sich an einer Kochlehre in der Traube Tonbach. Bereits nach zwei Wochen legte man ihm einen gänzlich anderen Werdegang nahe. Tief gekränkt, legte er sich so den Titel "Genial böser minus drei Sterne Koch" zu. Manchmal schlägt das Schicksal seltsame Wege. Auf einer Selbstfindungsreise im spanischen Malaga kaufte JJBOslP ein Los der berühmten Weihnachtslotterie und gewann etliche Millionen. Es kam, wie es kommen musste und nach allem, was wir von Freud wissen, drehte JJBOslP völlig durch. Seitdem ist er von dem Gedanken besessen die Weltherrschaft zu erlangen.

Klaus aus Halle in Westfalen:

Das beschauliche Städtchen Halle vermisst seinen Dorfdeppen! Klaus wuchs im Stadtteil Bokel auf und wurde von seinen Geschwistern als Fußball benutzt. Bereits zur Fußball-WM 1998 in Frankreich bewarb er sich deshalb als Maskottchen, denn Klaus fehlt jegliches Bewusstsein darüber, dass er gar kein Fußball ist. Auf seinem Fußmarsch nach Paris verlief sich Klaus im Schwarzwald und traf dort den völlig desillusionierten JJBOslP. Der Rest ist Geschichte.